Haus Neubörger

Die Wohngruppe "Haus Neubörger" befindet sich im beschaulichen Neubörger und ist konzeptionell für Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren ausgerichtet; in Ausnahmefällen auch jünger. Neben 10 Regelplätzen verfügt die Gruppe über einen Inobhutnahmeplatz.

Das Erzieherteam setzt sich fortlaufend mit dem Ansatz der Jungenpädagogik auseinander. Ausgehend davon, dass physische, psychische und soziale Quellen die heranwachsenden männlichen Jugendlichen prägen, werden diese Einflussfaktoren konsequent reflektiert und analysiert. Zielsetzung ist dabei, die jungen Menschen in ein selbständiges Leben zu begleiten. Hierzu wird, neben der Vermittlung von lebenspraktischen Fähigkeiten, die Persönlichkeitsentwicklung der Jungen gefördert und gestärkt.

In der Gruppe "Haus Neubörger" spielen folgende "5 M's" im Alltag eine zentrale Rolle:
Entwicklung der Männlichkeit
(Pubertät, Männerrolle, Schule, Ausbildung, Mode, Hygiene und Sauberkeit)
Umgang mit Macht
(Gewalt, Körperkult, Machoverhalten, Vaterbild)
Der Star ist die Mannschaft
(Gruppenaktivitäten, Sport, Teamgeist)
Verantwortungsvoller Gebrauch von Multimedia
(PC, Computerspiele, PlayStation, Handy, TV, Musik)
Mmhh... der Umgang mit Genuss
(gesunde Ernährung, Kochen, Backen, Suchtmittelkonsum)

Die Themengebiete werden durch Arbeits- und Freizeitprojekte unterstützend aufbereitet. Wichtig ist dem Team dabei ein lebensnaher und erlebnisreicher Ansatz. So werden insbesondere Methoden der Erlebnispädagogik genutzt. Die Jugendlichen werden bei der Gestaltung dieser Angebote beteiligt. Die Ideen der jungen Menschen werden in den Mittelpunkt gesetzt, gemeinschaftlich auf Umsetzbarkeit geprüft und -wenn möglich- zusammen umgesetzt.

Die Eltern- und Familienarbeit erfährt in der Wohngruppe "Haus Neubörger" eine besondere Bedeutung. Der Jugendliche soll -wo immer möglich- nicht von seiner Familie isoliert werden. Die Maßnahme soll bei der gesamten Familie ansetzen, um die elterlichen Erziehungs- und Bindungspotentiale zu stärken. So sollen positive Beziehungsmuster gestaltet werden, welche in der Zukunft (auch im Fall der Verselbstständigung des Jugendlichen ohne explizite Rückführungsoption) funktionierende Kontakte zwischen Eltern und jungen Erwachsenen ermöglichen.